Gastkommentar
Verfasst: 10 Nov 2013, 19:00
Der folgende Beitrag erreichte mich per E-Mail mit dem Vorschlag,
ihn als Gastkommentar im Forum zu veröffentlichen:
„Hallo Detlef,
ich möchte nicht (noch nicht?) auf die angesprochene Inhaftierten – Liste. Sicher würde es meiner Eitelkeit schmeicheln, diese Liste anzuführen, denn der “Dessauer” und ich sind die einzigen, die zur “Eröffnung” dabei waren, bekannt sind und noch leben! Sollte sich jemand alphabetisch vordrängeln wollen, würde ich mich sehr freuen, denn dann würde ich ihn garantiert kennen und er mich auch.
Du hast also mit uns zwei ganz große, wertvolle, schwarze Trüffel in Deinem Mischpilzkorb, indem aber auch ungenießbare, wenn nicht sogar giftige sind.
Damit meine ich die Mitgefangenen (a l l e bis 1990), die vor und während der Armeezeit mit dem abgeschafftem Staat eigentlich gar keine Probleme hatten und in der FDJ, GST und / oder einer Partei waren und vielleicht sogar freiwillig in dieser Armee. Die hatten dann die ganz große Fallhöhe, weil sie doch meinten , alles richtig gemacht zu haben – und dann das!
Sie hatten doch so gut mitgespielt und plötzlich wurden sie genau so behandelt, wie sich der große Teil der Bevölkerung schon immer behandelt fühlte.
In dem Zusammenhang überdenke bitte auch Dein / Euer Verhältnis zu dem Schließer. Eure Öffentlichkeitsarbeit stellt sich für mich momentan so dar, dass Ihr das große Potential aus dem Forum unberücksichtigt lasst und nach weiteren “Bediensteten” (allein schon diese Wortschöpfung) sucht, damit Euer Harald nicht so allein ist. Da Ihr Eure Vereinsideologie leider so ausgerichtet habt, blockiert der eine Schließer mit seinem einen Mitgliedsbeitrag die Mitgliedschaft und die Beiträge von hundert Sympathisanten, die mit den “Staatsbütteln” aus der damaligen Zeit nicht zu tun haben wollen und deshalb auf eine Mitgliedschaft verzichten. Hinter vorgehaltener Hand sagt man über den Verein, dass in ihm fast nur Kurzstrafer, Kapo’s und der Schließer sind.
Ich zitiere mal in diesem Zusammenhang E. Kästner (leicht abgewandelt): “Nie darfst du so tief sinken, von dem Kakao, durch den man dich zog, auch noch zu trinken”.
So, hier mach ich mal Schluss, sonst wird es wieder ein Buch. Vieles können wir ja auch am 23. vor Ort noch abquatschen.
Ach, so - die Häftlingsnummer. Die sagt eigentlich zu Schwedt gar nichts aus. Wir Langstrafer bekam die Nummer in der U - Haftanstalt (also vom Absender). An ihr konnte jeder erkennen von wo du kamst, nicht wo du hin sollst. Bei mir war es die > 071 132 < aus der U-Haftanstalt Schwerin.
Gern kannst Du den Text auch dem Forum als Gastkommentar zukommen lassen.
Tschüss bis zum nächsten Samstag im Betonwerk, sagt der
Olli“
Dazu folgende Anmerkungen von mir:
1.Der Verein DDR-Militärgefängnis-Schwedt e.V. ist kein Opferverband und kein Verein, in dem nur ehemalige Inhaftierte von
Schwedt Mitglied werden können.
2.Genau wie das Museum in Schwedt, wie auch Dr.Wenzke in seinem Buch „Ab nach Schwedt“ sind wir darum bemüht
ein objektives Bild von Schwedt darzustellen. Dazu gehört auch, dass man sich mit ehemaligen Gefangenen wie auch mit
ehemaligen Bediensteten auseinander setzt.
3.Ich hätte mir gewünscht, dass das große Potential von hunderten von Sympathisanten im Vorfeld der Vereinsgründung
gerne seine Meinung kundgetan hätte. Die Satzung ist von allen Mitgliedern gemeinsam erstellt worden und wurde
öffentlich im Forum diskutiert.
4.Wer was über den Verein „hinter vorgehaltener Hand“ sagt, ist mir eigentlich egal. Wir haben ein Kontaktformular auf
unserer Internetseite – das kann man auch für Meinungsäußerungen nutzen.
detlef
ihn als Gastkommentar im Forum zu veröffentlichen:
„Hallo Detlef,
ich möchte nicht (noch nicht?) auf die angesprochene Inhaftierten – Liste. Sicher würde es meiner Eitelkeit schmeicheln, diese Liste anzuführen, denn der “Dessauer” und ich sind die einzigen, die zur “Eröffnung” dabei waren, bekannt sind und noch leben! Sollte sich jemand alphabetisch vordrängeln wollen, würde ich mich sehr freuen, denn dann würde ich ihn garantiert kennen und er mich auch.
Du hast also mit uns zwei ganz große, wertvolle, schwarze Trüffel in Deinem Mischpilzkorb, indem aber auch ungenießbare, wenn nicht sogar giftige sind.
Damit meine ich die Mitgefangenen (a l l e bis 1990), die vor und während der Armeezeit mit dem abgeschafftem Staat eigentlich gar keine Probleme hatten und in der FDJ, GST und / oder einer Partei waren und vielleicht sogar freiwillig in dieser Armee. Die hatten dann die ganz große Fallhöhe, weil sie doch meinten , alles richtig gemacht zu haben – und dann das!
Sie hatten doch so gut mitgespielt und plötzlich wurden sie genau so behandelt, wie sich der große Teil der Bevölkerung schon immer behandelt fühlte.
In dem Zusammenhang überdenke bitte auch Dein / Euer Verhältnis zu dem Schließer. Eure Öffentlichkeitsarbeit stellt sich für mich momentan so dar, dass Ihr das große Potential aus dem Forum unberücksichtigt lasst und nach weiteren “Bediensteten” (allein schon diese Wortschöpfung) sucht, damit Euer Harald nicht so allein ist. Da Ihr Eure Vereinsideologie leider so ausgerichtet habt, blockiert der eine Schließer mit seinem einen Mitgliedsbeitrag die Mitgliedschaft und die Beiträge von hundert Sympathisanten, die mit den “Staatsbütteln” aus der damaligen Zeit nicht zu tun haben wollen und deshalb auf eine Mitgliedschaft verzichten. Hinter vorgehaltener Hand sagt man über den Verein, dass in ihm fast nur Kurzstrafer, Kapo’s und der Schließer sind.
Ich zitiere mal in diesem Zusammenhang E. Kästner (leicht abgewandelt): “Nie darfst du so tief sinken, von dem Kakao, durch den man dich zog, auch noch zu trinken”.
So, hier mach ich mal Schluss, sonst wird es wieder ein Buch. Vieles können wir ja auch am 23. vor Ort noch abquatschen.
Ach, so - die Häftlingsnummer. Die sagt eigentlich zu Schwedt gar nichts aus. Wir Langstrafer bekam die Nummer in der U - Haftanstalt (also vom Absender). An ihr konnte jeder erkennen von wo du kamst, nicht wo du hin sollst. Bei mir war es die > 071 132 < aus der U-Haftanstalt Schwerin.
Gern kannst Du den Text auch dem Forum als Gastkommentar zukommen lassen.
Tschüss bis zum nächsten Samstag im Betonwerk, sagt der
Olli“
Dazu folgende Anmerkungen von mir:
1.Der Verein DDR-Militärgefängnis-Schwedt e.V. ist kein Opferverband und kein Verein, in dem nur ehemalige Inhaftierte von
Schwedt Mitglied werden können.
2.Genau wie das Museum in Schwedt, wie auch Dr.Wenzke in seinem Buch „Ab nach Schwedt“ sind wir darum bemüht
ein objektives Bild von Schwedt darzustellen. Dazu gehört auch, dass man sich mit ehemaligen Gefangenen wie auch mit
ehemaligen Bediensteten auseinander setzt.
3.Ich hätte mir gewünscht, dass das große Potential von hunderten von Sympathisanten im Vorfeld der Vereinsgründung
gerne seine Meinung kundgetan hätte. Die Satzung ist von allen Mitgliedern gemeinsam erstellt worden und wurde
öffentlich im Forum diskutiert.
4.Wer was über den Verein „hinter vorgehaltener Hand“ sagt, ist mir eigentlich egal. Wir haben ein Kontaktformular auf
unserer Internetseite – das kann man auch für Meinungsäußerungen nutzen.
detlef