MOZ online 2.4.2013

tina
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Re: MOZ online 2.4.2013

Beitrag von tina »

Rosa Luxenburg wars, nicht die Klara.
guetschli
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Re: MOZ online 2.4.2013

Beitrag von guetschli »

OK, Ich weiss es eigentlich, aber eben beim ganzen schreiben, habe ich an Klara gedacht. Fehler von mir und ihr habt beide Recht.
LG guetschli
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Biblio
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Re: MOZ online 2.4.2013

Beitrag von Biblio »

Einen kleinen "Knacks" haben sehr viele von uns mitbekommen, denk' ich.
Letztlich ist unsere gesamte Initiative schon an für sich (selbst) eine Form der persönlichen Aufarbeitung jedes Einzelnen; mal mehr, mal weniger.
Nur das wir eben beschlossen haben, über unser privates Problem hinauszugehen und uns für etwas 'Größeres' einzusetzen - ganz einfach.

Für mich heißt Vergangenheit überwinden nicht vergessen (wie könnte ich).
Ich versuche nur, mich ein gutes Stück weit aus ihrem Griff zu befreien, indem ich es mit Abstand sehe.

Das fällt mir manchmal schwer, nämlich immer dann, wenn mich etwas daran erinnert, was heutzutage so alles 'schiefläuft'.
Und wie überraschend ähnlich sich manche Grundmuster der Gesellschaft von damals und Heute sind ... ;)

Dann übertrage ich meinen Zorn von damals auf heute .... und ZACK ! .... hat mich die Vergangenheit mal wieder 'ausgetrickst'.
So etwa das ... ist meine Art "Knacks" ...
;-))
guetschli
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Re: MOZ online 2.4.2013

Beitrag von guetschli »

Was heisst das genau ??
Das viele (oder manche) Dinge, die in deinem Leben falsch laufen, auf die kurze zeit in Schwedt zurück zuführen sind ?? Ist das dein ernst ?????
Geht es wirklich den meisten Leuten so ??????
Wenn ja, ist es mir unbegreiflich, und wir haben deswegen auch solche Meinungsverschiedenheiten.
Was war denn an Schwedt so besonders ?? Also im Knast, nicht in der DE?
Ich kenne den Unterschied zwischen der DE und den normalen Knast. Da war Schwedt schon schlimmer durch den Stress. Ich war im Zivilen Knast und auch über 20 Monaten im Jugendwerkhof. Ich weiss schon wovon ich rede.
Aber zwischen Bautzen ,Brandenburg , Bützow, Schwarze Pumpe , und ,und, und , gab es doch keine Unterschiede zu Schwedt. Im Gegenteil, ich behaupte das es in den "Zuchthäusern" schlimmer war, auf Grund der Hierarchie.
Es gab doch einige (Baustus) die es aufklären könnten.
Wo war der Unterschied ?????
Wenn ich es richtig gelesen habe, war es nur in den Vorstellungen, und nicht in der Realität.
Den Respekt vor der DE, hatte Baustus ,ja auch nur durch Erzählungen, (Mythos). Es wusste doch keiner wie es wirklich war. Ihr wisst doch selber, das darüber nicht berichtet wurde.
Aber, was war denn ??? Stress, und das warum ?? Wir hatten gegen kein Gesetz verstossen, aber gegen den " Sinn des Soldaten sein" und 100% gegen die Disziplin. Alk, Meinungsäusserungen gegen über dem Staat oder der NVA, und,und und. Also wir wussten doch auf welchen Eis wir uns bewegen.
Bei mir kam einiges zusammen. Ich habe ständig im Polituntericht provoziert(wie hier auch) über den Sinn zwischen Wehrpflicht und Ehrendienst, oder zwischen Verteidigungsarmee und Angriffsarmee. Ich war bei den Seeanlandungstruppen. An welchen Ort ,sollte ich meine "Heimat" verteidigen?? Im Harz ?? Oder wurden wir nicht doch auf Angriff ausgebildet ??(Kiel)Im Speziellen Nahkampf und in der Handhabung gegnerischer Waffen. Im Tastfunk und immer wieder im Nahkampf (Töten). Wie war das vereinbar mit einer Verteidigungsarmee?? All das waren die Probleme die ich im Polit immer wieder geäussert habe. Ich wurde dann (auf Grund meiner zivilen Tätigkeit) zum Kulturhausleiter gemacht und musste das Ton und Filmstudio leiten. Das heisst, ich musste jeden zweiten Abend (glaube ich) Filme vorführen.
Das bedeutet auch das ich bei der Grenzbrigade-Küste, auch immer neue Filme holen musste. Unter den Ganzen Filmkisten, war auch immer eine Kiste mit 7 Flaschen "Blauer Würger".
Irgendwann flog der Handel auf .
Alles zusammen ergab dann zwei Monate DE.
Also indirekt war der Staat und aber auch ich Schuld.
Ich habe meine Meinung gesagt, aber auch gegen die die Disziplin verstossen.
Wem genau soll ich nun die vorwürfe machen??
Am ende am besten Harald ???? Er war ja schliesslich der "Schliesser"(Sorry, war nicht ernst gemeint, sondern ironisch)
Vielleicht könne jetzt einige meine Äusserungen verstehen. Wenn nicht, Pech.
Für mich war viel schlimmer die vergeudete Zeit des Nachdienens. Nicht das Nachdienen war schlimm (im Gegenteil) aber die Zeit! Ich wäre lieber zuhause gewesen und auf Arbeit. Da sind Dinge passiert, an denen ich sehr gerne dabei gewesen wäre.(mein 25 hätte ich auch gerne woanders gefeiert).
Also das Nachdienen ist für mich eine Freiheitsberaubung. Und das sollte überprüft und Rehabilitiert werden. Meine Freiheit und auch die Finanzielle Einbusse. Es waren ja auch fast 3000 DDR-Mark für zwei Monate. Da würde ich meinen Kampf ansetzen. (nicht wegen des Geldes, aber als Grund, Schadensersatz)
Ich habe es nie böse gemeint, sondern nur ehrlich und provozierend, manchmal auch angepisst, aber nicht beleidigend.
LG guetschli (EITI)
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Biblio
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Re: MOZ online 2.4.2013

Beitrag von Biblio »

Was heisst das genau ??
Das viele (oder manche) Dinge, die in deinem Leben falsch laufen, auf die kurze zeit in Schwedt zurück zuführen sind ?? Ist das dein ernst ?????
Geht es wirklich den meisten Leuten so ??????
So simpel ist es wieder nicht.
Es sind nicht mehr die damaligen konkreten persönlichen Erlebnisse, die zu schaffen machen. Die haben die meisten wohl verarbeitet.
Es sind zwei andere Dinge:

Erstens eine gewisse Wesensveränderung, die viele 'ehemalige' davongetragen haben.
Das geht von Empfindlichkeit bis zu Wut, die sie schwer kontrollieren können, sobald das Thema Schwedt berührt wird.
Einige Leute wissen das vielleicht gar nicht über sich selbst.

Und Zweitens sind es die Schlussfolgerungen, die Erkenntnis aus dem Vergleich der Gesellschaften damals und heute, daß sich manches im Grund-Prinzip nicht geändert hat, was in Politik und Gesellschaft abläuft und die Befürchtung, daß sich deshalb so etwas wiederholen kann (was es ja auch tut: Korea, Russland, China, Abu Graib, Guantanamo).

Aus diesen beiden Dingen entspringt bei manchen der Wunsch nach 'Vergeltung', bei anderen der Wunsch nach vernünftiger Aufarbeitung.

Insofern (auf diese Art) hat unsere Schwedt-Zeit noch heute Einfluß auf uns.
guetschli
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Re: MOZ online 2.4.2013

Beitrag von guetschli »

???????????????????????????????Sorry
LG guetschli
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tina
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Re: MOZ online 2.4.2013

Beitrag von tina »

Ach ja, von Demokratie stand auch nichts in dem Zitat. Freiheit muss es heissen !
guetschli
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Re: MOZ online 2.4.2013

Beitrag von guetschli »

Also gut, dann ist das Zitat eben von mir. OK??
Die Inhalte sind wichtig.
Zufrieden ???
LG guetschli
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Detlef
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Re: MOZ online 2.4.2013

Beitrag von Detlef »

Biblio, Du triffst es in Deiner Interpretation 100%-ig !
detlef
[color=#400040]3 Monate Strafdienst in der Disziplinareinheit vom 20.09.1983 bis 15.12.1983[/color]
[color=#0000BF][i]Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen. Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.[/i][/color]
baustus
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Re: MOZ online 2.4.2013

Beitrag von baustus »

...in jeder aufarbeitung steckt auch immer ein wenig vergeltung, das eine schließt das andere nie ganz mit aus. das geht gar nicht, ist gar nicht machbar. beides treibt sich gegenseitig an, nach vorne. wer ganz und gar etwas anderes erzählt,...der erzählt dem grunde nach quatsch. beides bleibt bis zum schluss in einem hängen. wieviel von jedem, ja das ist ganz sicher von person zu person verschieden... und hängt ganz sicherlich auch mit den verschieden längen der inhaftierungszeiten zusammen,... woraus sich ja auch für jeden und ganz individuell entschädigungen, pensionen, rehabilitierungen und ihre ansprüche hierrauf ergeben (haben)..., die dann natürlich auch eigenschaften, vorgehens-(weisen) und verhaltensregeln aufstellen...

baustus
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