16 Jahre Forum Militärgefängnis Schwedt 2008 - 2024

eigentlich fehlt nur noch der satz, angelehnt an den von der ddr: "es war doch nicht alles schlecht in schwedt"
leute werdet wach, schwedt und seine inhaftierten war hochgradiges unrecht. hier wurden menschen gebrochen, die in den meissten ländern der welt NIEMALS in den knast gekommen wären.
mir persönlich erweckt sich der eindruck, dass ihr sehr viel vergessen habt. ich habe ein zum himmel schreiendes unrecht erlebt, welches ich denen, die damit zu tun haben, niemals verzeihen werde!!
jedes buch, jeder gedanke und auch gedwede niederschrift über diesen militärknast hat seine berechtigung. wer sich an dem titel, der sicher sehr aufreisserisch ist, hochzieht, hat nichts gelernt. ich hab mir in die hose geschissen als man mir sagte: 15 monate schwedt. das, liebe freunde ist die wahrheit. hätte ich beten können, ich hätte es getan. im knast habe ich es dann gelernt. und obwohl ich einen privilligierten job hatte, gab es für mich keinen tag, den ich noch einmal erleben möchte. nicht einmal den entlassungstag, an dem man mich mit dem seesack, der mit jedem meter immer schwerer wurde, zum bahnhof gejat hat. im laufschritt !!!

da zu meiner zeit nicht alles so schlecht war in schwedt, frage ich mal... darf ich weiterhin die wahrheit (besser meine erfahrungen) dem forum mitteilen ,ohne nicht gleich als ´nichts dazugelernter´zu gelten ?

axel hat geschrieben: ....., gab es für mich keinen tag, den ich noch einmal erleben möchte. nicht einmal den entlassungstag, an dem man mich mit dem seesack, der mit jedem meter immer schwerer wurde, zum bahnhof gejat hat. im laufschritt !!!

Bei mir war es zwar nur bis zum Tor, aber das hat auch gereicht. Ansonsten gebe ich dir recht, das war voll die Schei... und ich kann ebenfalls nichts beschönigen bzw. vergessen.

dx2

@betonwerk
selbstverständlich kannst du deine erfahrungen weiter hier einbringen, schließlich sind wir ein offenes Forum.
ich betone nochmals, dass jeder schwedt anders erlebt hat, sei es zu einer anderen Zeit oder nach seinen empfindungen. eigentlich wollte ich mich bewusst aus dieser diskussion raushalten, da es mir nicht zusteht zu beurteilen wie jeder schwedt überstanden hat oder ihm ergangen ist, aber nach einigen beiträgen zu diesen thema kann ich einfach nicht anders. es ist einfach nicht sinn und zweck der sache hier über recht und unrecht zu diskutieren,auch wenn einiges vergessen ist(liegt ja auch schon einige Jahre her,bei einigenschon fast 30 jahre), hier geht es um die aufarbeitung der abläufe und geschichte vom MSG. deshalb gibt es das forum, damit nicht alles vergessen wird
betonwerk, mach weiter so, deine erfahrungen und erlebnisse sind uns genauso wichtig wie von allen anderen

harald

zur aufarbeitung der geschichte gehört auch die diskussion über recht und unrecht lieber harald. ohne diesem thema werdet ihr euch hier immer im kreis drehen.
ich persönlich habe immernoch probleme damit, dass es menschen gab, die heute sagen: ich habe dort ja nur meinen dienst getan. damit meine ich das personal. in münchen steht einer seit gestern vor gericht, der im 3.reich auch nur seine pflicht getan hat. soll man ihn frei sprechen, oder verurteilen? ich möchte hierauf keine antwort. nur gerade in der adventszeit einen kleinen denkanstoss geben, für all,e die denken, dass man sich ja geändert hätte....daraus gelernt hätte usw.
ich habe mal einen verurteilten wahlfälscher in berlin gefragt, der sich heutzutage in den "damals wars" sendungen zu seiner läuterung gegen geld äussern darf, ob er denn auch seine meinung geändert hätte, wenn die mauer nicht gefallen wäre. betretenes schweigen.
ich habe weder eine entschuldigung noch irgend einen cent entschädigung erhalten. militärrichter, die recht gebeugt haben sind heute rechtsanwälte. auch das ist schreiendes unrecht. nene leute, man kann das eine nicht vom anderen trennen.
nichts für ungut!

ich war beim personal und dass ist hier im forum auch bekannt. aber ich lasse mich nicht mit jemanden aus dem 3.reich vergleichen, der nur "seine pflicht" getan hat.
natürlich habe ich mich geändert, aber auch ich kann die frage nicht beantworten, ob es auch so wäre, wenn die mauer nicht gefallen wäre.
auch ich kann und will diesen spruch "ich habe da nur meinen dienst getan" nicht mehr hören, aber es war eben so und ich habe daraus gelernt.

Harald

Hallo Axel
Deine diskosion über recht und unrecht ist ja schön und gut aber was würde das
bringen.
Ich würde mal sagen garnichts.
Den wie man ja schon sieht fängst du an das personal die Schuld zu geben.
Das sind auch nur kleine lichter gewesen die ihre arbeit gmacht haben.
Ich glaube das große Problem war unser staat der so was bfürwortet hatt.
Und Harald mach weiter so es gibt nich viele die sich ihrer vergangenheit stellen.

Slawi1 hat geschrieben:Hallo Axel

Das sind auch nur kleine lichter gewesen die ihre arbeit gmacht haben.

Man kann seine Arbeit gut oder schlecht machen und da gab es schon welche die ihre Arbeit schlecht gemacht haben! Etwas mehr Menschlichkeit hätte da ganz gut getan!

dx2

Wie soll man in einen Militärknast beurteilen, ob gute oder schlechte Arbeit gemacht wurde ???
Auch wir standen unter den Druck unserer Vorgesetzten.
Ich weiß noch wie ich in Schwedt angefangen hatte, im laufe der Jahre hatte es auch nachgelassen. Sobald die Vorgesetzten außer Sichtweite bzw. nach Hause sind haben wir auch nicht mehr 100%ig Druck gemacht. Da bin ich der Meinung, dass da schon ein "Lernprozess" angefangen hatte.

Hallo Harald,

vorab: ich finde es gut, dass du hier im Forum mitmachst! Sicherlich ist vielen Unrecht widerfahren, doch das begann doch schon bei der Staatsanwaltschaft oder irgendwelchen Denunzianten. Beim Personal gab es auch solche und solche. Schwedt diente halt zur Bestrafung!
Mich würde tatsächlich interessieren ob ihr von oben direkte Weisungen bekommen habt
"euch den einen oder anderen besonders vorzunehmen"!?

F.Mayer