Rückkehr in die "alte" Einheit

harald
Beiträge: 639
Registriert: 16 Jan 2009, 22:20

Re: Rückkehr in die "alte" Einheit

Beitrag von harald »

Für alle die Schwedt nicht kannten existierte dieser Mythos.
Es gibt ihn auch heute noch, trotz unseres Forums, wie ich erst gestern
wieder erfahren konnte.

Harald
Steffen
Beiträge: 507
Registriert: 09 Okt 2008, 14:05

Re: Rückkehr in die "alte" Einheit

Beitrag von Steffen »

Drück dich doch mal genauer aus. Oder ist es nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Du weist selbst, dass es zur Zeit bei unserem Forum etwas stagniert. Da wären neue Inhalte diskussionswert.

Steffen
betonwerk
Beiträge: 80
Registriert: 16 Sep 2009, 20:12

Re: Rückkehr in die "alte" Einheit

Beitrag von betonwerk »

ich habe meine arbeitsstelle gefunden ! ich wusste doch das wir mit dem bus an den 2kühltürmen links abgebogen sind. hab durch suche in google erde dann das anschlussgleis gefunden. als das foto gemacht wurde, standen noch alle gebäude, so wie ich das kannte.ausser die silos sind weg. dann steht noch ein gebäude,was sich damals im rohbau befand.das müsste dann im frühjahr 79 fertig gewesen sein. ich hab mal koordinaten 50.05.04.93 N -14.14.05.27 E. der mauspfeil steht dann genau über der halle wo ich am rütteltisch stand. ob die gleise noch liegen,erkennt man leider nicht. wenn wir aus der halle schauten ,dann sahen wir die 2flammen. eine brannte immer mit gleicher intensität,während die andere meist vor sich hin dümpelte. wir sagten immer,norm und (msg)arbeitsflamme. leider weiss ich nicht wie man das bild hierher bekommt,dann könnte ich es euch beschriften und ihr hättet was für`s archiv. aber ich glaube das wisst ihr sowieso schon.
harald
Beiträge: 639
Registriert: 16 Jan 2009, 22:20

Re: Rückkehr in die "alte" Einheit

Beitrag von harald »

Um nochmal zu meinen letzten Beitrag zurückzukommen.
Der Mythos existiert immer noch.
Ich war gestern in meiner Heimat zum Klassentreffen (nach 30 Jahren). Einige wussten das ich in Schwedt war, aber der Großteil eben nicht. Als man danach so ins Gespräch kam, hörte man doch schon allerhand "Märchen" obwohl diese Leute garnicht da waren. Da habe ich ihnen eben erzählt wie es aus meiner Sicht so zugegangen ist und habe sie auch auf unser Forum aufmerksam gemacht.

Harald
F.Mayer
Beiträge: 28
Registriert: 30 Jul 2009, 13:25

Re: Rückkehr in die "alte" Einheit

Beitrag von F.Mayer »

Mojen,

natürlich haben die Leute die nicht dort waren, die meisten Geschichten zu erzählen. Ist doch immer so! Selbst hier im Forum habe ich schon sehr merkwürdige Sachen lesen müssen (Vergleich mit KZ oder Arbeitslager). Meine Zeit in der DE habe ich mir mir selber zu verdanken und die meisten die mit mir dort waren haben halt "Scheiße" gebaut (UE, Alk usw.).
Ich kann mir natürlich vorstellen, dass es bei den MSG`s etwas anders war. Naürlich war der Schliff oft "grenzwertig" aber wir waren ja immerhin bei der Armee und sollten dizipliniert werden. Ich will damit nichts beschönigen aber man soll die Kirche auch im Dorf lassen.
Die gesamte Stasiproblematik bezog sich doch nicht nur auf die NVA sondern auf alle anderen Bereiche in der DDR. Und nun sitzten die Genossen von einst wieder im frisch gewählten brandenburger Landtag oder spielen große Politik unter dem Dekmäntelchen einer linken Volkspartei. Das bringt mich richtig zu kotzen!

Tatsächlich würde mich mal interessieren, ob es in anderen Armeeen auch so etwas ähnliches gab?

F.Mayer
betonwerk
Beiträge: 80
Registriert: 16 Sep 2009, 20:12

Re: Rückkehr in die "alte" Einheit

Beitrag von betonwerk »

in der wehrmacht gab es ein gefangenenlager ,irgendwo im wendland (sie nannten sich moorsoldaten,und es gibt auch das bekannte lied,damit ist diese truppe gemeint) aber es gab ja noch eine strafdivision 999 und zahlreiche bewährungs -kompanien. in der bundeswehr (soll es) eine strafkompanie in münsingen, wohl auch nur bis anfang der 60ziger gegeben haben. ein älterer westkollege sagte mir das. der wusste auch nichts genaues mehr. er sagte nur, das münsingen immer mal im kameradenkreis genannt wurde. ansonsten waren auch die feldjäger und ihre methoden,sehr gefürchtet. ich hab etliche kollegen mal gefragt,und mancher musste auch länger bleiben um die strafzeit nachzudienen. allerdings hab ich mitbekommen das es höchstens 2-3 wochen waren. delikte meistens (wie immer) alk und ue. beschädigte ausrüstung musste auch selbst bezahlt werden. übrigens hatten unsere `gegner´genauso wenig lust am wehrdienst,wie wir.
ich100264
Beiträge: 1
Registriert: 28 Nov 2010, 01:24

Re: Rückkehr in die "alte" Einheit

Beitrag von ich100264 »

Hallo an alle,

ich bin neu hier,

ich bin 32 Tage vor der Entlassung vom Militär 30 Tage nach Schwedt gekommen
(Disceditierung angehöriger der GSSD) also politisch.
Bin dann normal im meine alte Einheit Blankenburg gekommen.
Durfte den Monat nachdienen. Ich hatte absolute Ruhe vor und von allen.
War ja keiner mehr da von der alten Gefechtsstärke. War ein schöner Urlaub.
(Das nachdienen).
Gruß an alle
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dx2
Beiträge: 35
Registriert: 19 Dez 2008, 20:11

Re: Rückkehr in die "alte" Einheit

Beitrag von dx2 »

ich100264 hat geschrieben:Hallo an alle,

War ein schöner Urlaub.
(Das nachdienen).
Gruß an alle

Hallo 10.....

Das Nachdienen als Urlaub zu bezeichnen ist doch absolut daneben. Das Nachdienen war für mich eigentlich das schlimmste von allen. Ich wurde zwar von allen ferngehalten was Dienst u.s.w. betroffen hat, aber ansonsten war es voll vorm A....! Die Kameraden haben mir nacheinander auf die Schulter geklopft und mir gesagt das ich es schon noch schaffen werde und gingen dem Tor vorne raus. Das war schlimmer als Schwedt!

dx2
Das Leben ist kein Ponyhof
guetschli
Beiträge: 267
Registriert: 09 Okt 2009, 23:08

Re: Rückkehr in die "alte" Einheit

Beitrag von guetschli »

Also, natürlich ist Nachdienen Scheisse, aber jeden traf es anders.
Ich hatte auch Glück. Mich wollte man nicht mehr in der Kaserne haben.wegen der Negativen beeinflussung und somit mustte ich den JUNI und Juli auf dem Schiessplatz in Markgrafenheide nachdienen. Dort waren drei Soldaten und ein Fähnrich. Der ging um 16.00h nach Hause und kam nächsten Tag um 80.00h. In der zwichenzeit haben wir ( wir waren drei Nachdiener aus einer Kompanie und kannten uns also auch schon 1 1/2 Jahre, auch zusammen in Schwedt) gemacht was wir wollten. Ich musste sowieso nix machen. Es war wie auf dem Zeltplatz. Und gegen 16.30h kam ein Zug ( rasende Roland ??) ( Molli ??) vorbei und hielt an wenn wir es wollten. Dann fuhren wir mit bis zur wendeschleife, kauften in der Mitropa Bier und Schnaps und fuhren dann wieder zurück , oder gingen an die Ostsee und fuhren mit dem letzten Zug. In Römerlatschen und abgeschnittenen Trainingshosen, sowie T-Shirt.
Im Sommer wurde wegen der Waldbrandgefahr ,Nachts so gut wie nie geschossen ( wegen Leuchtspur) also waren wir meistens allein. Also es hatte schon was von Urlaub.
Aber natürlich wäre ich lieber zuhause gewesen und hätte mein Urlaub anders gemacht.
Sicher gibt es Leute die es beschissen getroffen hat.
Aber Nochmals die Frage : Ist es nicht "FREIHEITSBERAUBUNG" ,das Nachdienen ??
Ich meine Gestzlich, da wir ja in der DE zu keiner Freiheitsstrafe verurteilt wurden ?
Also ich habe laut Gesetz meinen Wehrdienst gemacht und wurde in dieser Zeit für 2 Monate in die DE geschickt und hatte noch normalen Kasernen arrest (gesammt 17 Tage). Aber das Nachdienen dieser Zeit, ist doch Freiheitsberaubung. Oder ??? Weiss denn keiner was darüber ?????? Nach DDR recht war es denke ich auch nicht legal, aber die haben ja sowieso gemacht was sie wollten. Hat schon mal jemand probiert etwas dagegen zu machen ?? war ja auch verdienstausfall.
gruss guetschli
[color=#FF0000]2 Monate Strafdienst in der Disziplinareinheit 04.01.1984-03.03.1984[/color]
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MSG 187/78
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Registriert: 26 Mär 2014, 15:27

Re: Rückkehr in die "alte" Einheit

Beitrag von MSG 187/78 »

Hallo!
Sehr interessant zu lesen, wie unterschiedlich, die “Wiedereingliederung” in der Truppe erfolgte. Natürlich muß das ganze in Zeitabschnitte eingeteilt werden, denn wenn ich lese, wurden die einen in Ruhe gelassen, während andere Strafversetzt wurden.
Meine Entlassung aus Schwedt, endete mit einer Landesweiten Fahndung nach mir, was ich allerdings erst beim verspäteten eintreffen bei der Einheit erfuhr.
Ich wurde wieder Chemischer Aufklärer und habe knapp 24 Stunden nach meiner Entlassung aus Schwedt mit 60 Schuß Munition Objektwache geschoben. 14 Tage später lautete der Befehl des Kommandeurs: “Im Führungszug zu dienen ist eine Ehre, Soldat S. hat sich diese Ehre nicht verdient und wird in die 2. Kompanie als Fernmelder (Kabelaffe) versetzt.
Der Kompaniechef (Major, Name leider vergessen) sagte zu meiner Begrüßung: Soldat S. sie haben Ihre Strafe verbüßt, sollte ihnen jemals jemand einen Vorwurf deswegen machen, so melden sie mir diese Person und ich werde ihn bestrafen. (Ein Satz, den ich später als “Trumpf” ausspielte).
Keine 4 Wochen später hatte ich verbot am Politunterricht teilzunehmen.
Mir wurde bekannt, das ich als Wettobjekt gedient habe, mit einer sehr hohen Quote, was meinen Zustand zur Entlassung aus Schwedt betrifft.
Schwedt konnte mich nicht brechen, es hat mich stärker gemacht !!!
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